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Crustacea - Decapoda indet.
Bild-Informationen
Allgemeine Informationen:
Der gezeigte Langschwanzkrebs stellt in seiner Erhaltung eine großen Seltenheitswert für die Oberkreide Rügens dar. Es handelt sich vermutlich um ein Häutungshemd, da ein Abstand zwischen Cephalothorax und Abdomen vorliegt durch welchen das Tier den Panzer verlassen haben könnte. Nach Rücksprache mit Experten der dänischen Danekræ-Kommission und dem Autoren des Buchs "Krebse und Krabben aus norddeutschen Geschieben" (S. Polkowsky) wurde der Fund Oncopareia sp. bzw. Glyphea sp. gedeutet. Aufgrund der enormen Dünnschaligkeit des Fossils mussten weite Bereiche mit Sekunderkleber gesichert werden, wodurch dunkle Verfärbungen entstanden.
Biologie/Morphologie:
Das vorgestellte Individuum zeigt von links nach rechts den Cephalothorax mit ansetzenden Schreitbeinen und Scherenarm (mittig unten) und rechts das Abdomen mit 5 unterscheidbaren Somiten und dem Telson (Schwanzfächer, unter das Individuum geklappt). Der Scherenarm ist leider nicht vollständig und eventuell ist ein Scherenfinger erhalten (unter dem Schwanzfächer rechts).
Es ist möglich, dass der hummerartige Krebs im schlammigen Kreidemeer ein Verursacher der häufig auffindbaren Wohnbauten ist. Diese sind zumeist mit Fischschuppen ausgekleidet, sodass ein Rückschluss auf die Ernährungsform möglich ist. Neben totem Fisch sind jedoch auch Würmer und Schnecken als Nahrungsquelle denkbar.
Stratigraphie:
Oberkreide
Oberes Unter-Maastrichtium
Sammlung, Präparation und Fotos: Stefan Lips
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