Präparation einer "Lybykrabbe"
- Details
- Kategorie: Tips und Tricks
- Veröffentlicht: Sonntag, 19. November 2006 14:09
- Geschrieben von Axel Cordes
- Zugriffe: 7990
Hallo liebe Steinkerne,
in diesem Präparationsbericht möchte ich euch gerne folgenden Fund vorstellen:
Coeloma sp.
Tertiär/oberes Oligozän
Velje Fjord Formation
26 Millionen Jahre
aus Lyby (Dänemark)
Warten auf den Sonnenaufgang am Lybystrand. Es gibt Tage da wird man belohnt, auch wenn man nichts gefunden hat.
Der letzte Sturm hat ganze Arbeit geleistet. Die vom Hochwasser ausgespülten Geoden haben sich am Strand "versammelt".
Die meisten Geoden sind Nieten aber auf diesem Bild kündigt sich ein echter "Schatz" an. Diese Geode in der Bildmitte hat eine verräterische flache Form ist aber von zahlreichen Erosionsrissen durchzogen. Ich sicherte sie also vorerst mit wasserfestem Klebeband, bevor ich sie anhob und nahm sie dann erst mit nach Hause. Mal wieder in der Hoffnung auf etwas Außergewöhnliches...
Beim Abnehmen des Klebebands fällt die Geode auseinander. Aber das Mitnehmen hat sich wahrscheinlich gelohnt. Es steckt auf jeden Fall eine sehr seltene Decapodenart darin.
Beide Teile nach der Klebung. Vorne Positiv-, hinten Negativseite. Zuerst wird die Positivseite zusammengeklebt. Anschließend werden die Teile des Deckels darauf geklebt und zwar so, dass in der Geodenmitte ein Spalt freibleibt.
Die Scheren- und Carapaxfreilegung
Grobe Stichelarbeiten nach der Entfernung der Scheren und des vorderen Carapaxteils.
Beine von der Negativseite werden aus dem Deckel herauspräpariert und wieder auf die Positivseite angefügt.
Freilegung der Beine und die ersten Schleifarbeiten.
Erste Anpassversuche vom Vorder- zum Hinterteil, um zu sehen das auch nichts Falsches weggestichelt wird.
Feine Schleifarbeiten und das erste Ergebnis: Die Krabbe ist komplett erhalten. Alle 8 Beinchen sind vorhanden, wovon sich das eine hintere Paar sogar "überlagert" hat (sehr selten).
Vor der Klebung beider Teile. Anschließend wird die Krabbe von Klebstoffrückständen und festsitzendem störenden Steinbelag freigestrahlt.
Versiegelung mit einer Schutzschicht - Präparationsabschluss
Endlich fertig! Präsentation mit einem selbstgebauten Stativ.
Ansicht von vorne: beide Scheren sind perfekt erhalten.
Die Geode im geschlossenem Zustand. Beide Teile sind wieder vereint.
Im Vergleich eine weitere Riesen-Krabbe in schwärzlicher Erhaltung.
Viele Dank für Euer Interesse
Schönen Gruß
Axel alias ("Lybyman")
in diesem Präparationsbericht möchte ich euch gerne folgenden Fund vorstellen:
Coeloma sp.
Tertiär/oberes Oligozän
Velje Fjord Formation
26 Millionen Jahre
aus Lyby (Dänemark)
Warten auf den Sonnenaufgang am Lybystrand. Es gibt Tage da wird man belohnt, auch wenn man nichts gefunden hat.
Der letzte Sturm hat ganze Arbeit geleistet. Die vom Hochwasser ausgespülten Geoden haben sich am Strand "versammelt".
Die meisten Geoden sind Nieten aber auf diesem Bild kündigt sich ein echter "Schatz" an. Diese Geode in der Bildmitte hat eine verräterische flache Form ist aber von zahlreichen Erosionsrissen durchzogen. Ich sicherte sie also vorerst mit wasserfestem Klebeband, bevor ich sie anhob und nahm sie dann erst mit nach Hause. Mal wieder in der Hoffnung auf etwas Außergewöhnliches...
Beim Abnehmen des Klebebands fällt die Geode auseinander. Aber das Mitnehmen hat sich wahrscheinlich gelohnt. Es steckt auf jeden Fall eine sehr seltene Decapodenart darin.
Beide Teile nach der Klebung. Vorne Positiv-, hinten Negativseite. Zuerst wird die Positivseite zusammengeklebt. Anschließend werden die Teile des Deckels darauf geklebt und zwar so, dass in der Geodenmitte ein Spalt freibleibt.
Die Scheren- und Carapaxfreilegung
Grobe Stichelarbeiten nach der Entfernung der Scheren und des vorderen Carapaxteils.
Beine von der Negativseite werden aus dem Deckel herauspräpariert und wieder auf die Positivseite angefügt.
Freilegung der Beine und die ersten Schleifarbeiten.
Erste Anpassversuche vom Vorder- zum Hinterteil, um zu sehen das auch nichts Falsches weggestichelt wird.
Feine Schleifarbeiten und das erste Ergebnis: Die Krabbe ist komplett erhalten. Alle 8 Beinchen sind vorhanden, wovon sich das eine hintere Paar sogar "überlagert" hat (sehr selten).
Vor der Klebung beider Teile. Anschließend wird die Krabbe von Klebstoffrückständen und festsitzendem störenden Steinbelag freigestrahlt.
Versiegelung mit einer Schutzschicht - Präparationsabschluss
Endlich fertig! Präsentation mit einem selbstgebauten Stativ.
Ansicht von vorne: beide Scheren sind perfekt erhalten.
Die Geode im geschlossenem Zustand. Beide Teile sind wieder vereint.
Im Vergleich eine weitere Riesen-Krabbe in schwärzlicher Erhaltung.
Viele Dank für Euer Interesse
Schönen Gruß
Axel alias ("Lybyman")