Präparation einer Stenophlebia aus dem Solnhofener Plattenkalk

Präparation einer Libelle aus den Plattenkalken von Solnhofen

 

In der Sammlung eines Bekannten befand sich die nachfolgend abgebildete Platte. Sie bestand aus zwei Teilen und beinhaltete eine Libelle, die noch von einer Kalkschicht bedeckt war. Der Bitte mich des Stückes anzunehmen, kam ich gerne nach. Zuerst wurde der Stein in der Werkstatt geklebt.

Nachdem die Klebungen ausgehärtet waren, wurde mit einer Suchgrabung begonnen. Das hintere Ende des Körpers schien dafür am geeignetsten, da hier die Kontur am deutlichsten war. Der Körper war tatsächlich leicht zu finden, und es zeichnete sich eine tolle Qualität in diesem Bereich ab.

 

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Das zweite Fenster wurde im Bereich der linken Vorderflügel angelegt. Sie lagen viel dichter unter der Oberfläche als der Körper, womit nicht zu rechnen gewesen war.

 

So folgte ich den Flügeln und legte auch den Hinterleib stückchenweise frei.

 

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Auf der rechten Seite verfuhr ich ebenso und folgte den Konturen bis die Flügel freilagen.

 

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Auch wenn es so aussieht, als hätte das Insekt nur zwei Flügel, so sind doch alle vier vorhanden. Leider liegen Vorder- und Hinterflügel so dicht auf- und beieinander, dass sie als ein Flügel erscheinen.

 

Nun galt es noch den Thorax und den Kopf freizulegen. Dazu wurden die Konturen angezeichnet, ebenso die der Beine. Die Strukturen wurde vorsichtig mit einem feinen Druckluftmeißel von Gestein befreit.

 

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Das Ergebnis zeigt eine attraktive Libelle, schön mittig auf einem Stein liegend. Da kann man das Manko der übereinander liegenden Flügel leicht verschmerzen.

 

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Fossil: Stenophlebia latreilii

Fundort: Solnhofener Plattenkalke bei Eichstätt

Größe: Körperlänge ca. 8 cm

Zeitaufwand: ca. 4,5 Stunden

Verwendete Druckluftwerkzeuge: HW 10, PPS 70, Atlas Copco

 

Udo Resch für Steinkern.de