Transferpräparation eines Pseudastacus aus den Plattenkalken von Eichstätt
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- Kategorie: Solnhofener Plattenkalke
- Veröffentlicht: Donnerstag, 30. Juni 2011 17:09
- Geschrieben von Udo Resch
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In diesem Artikel soll erläutert werden, wie man auch dünne Teile übertragen bekommt.
Vor einiger Zeit bekam ich einen kaputten Panzerkrebs, den der Finder selber technisch nicht händeln konnte. Das Stück war verrissen und die im Deckel haftenden Partien waren zudem von einem ganz dünnen Häutchen verdeckt.
Vor einiger Zeit bekam ich einen kaputten Panzerkrebs, den der Finder selber technisch nicht händeln konnte. Das Stück war verrissen und die im Deckel haftenden Partien waren zudem von einem ganz dünnen Häutchen verdeckt.
Den genauen Verlauf konnte man nur erkennen, wenn man den dünnen Deckelstein nass machte. So waren dann auch die Antennen zu erkennen.
In dem Zustand wurde der Verlauf der Antennen markiert. Bei den Scheren war dies nicht notwendig, da sie ja innerhalb der Antennen liegen.
Nachdem der Stein wieder durchgetrocknet war, konnte er aufgelegt werden um die Markierungen für die Klebung anzubringen.
Nun wurden im Negativ alle Teile, in denen sich keine Substanz befand, ausgeschliffen und ausgefräst, um ein Verkleistern des Positivs zu vermeiden. Zur Sicherheit wurde das Positiv dann noch einmal mit einem Trennmittel behandelt.
Dann wurden beide Platten mit einem 2-Komponenten-Kleber zusammengefügt und mit einer schweren Klemme unter Druck gesetzt um eine möglichst dünne Fuge zu erhalten.
Nach einem Tag konnte dann damit begonnen werden den aufgeklebten Stein abzutragen und den Krebs freizulegen.
Glücklicherweise fand sich in dem aufgeklebten Stein eine Schichtfläche zweiter Ordnung, auf der sich der Stein schnell dünner machen ließ.
Nachfolgend ließen sich dann relativ einfach die Scheren und die Antennen freilegen.
Nachdem alle Teile freigelegt waren, wurde zwischen den übertragenen Teilen das noch vorhandene Gestein, der Kontur des Krebses folgend, mittels Rosenbohrer abgetragen.
Dann wurde das gesamte Restgestein der aufgeklebten Platte bis auf die Klebeschicht abgetragen.
Nachfolgend konnte die Klebeschicht thermisch geschockt werden und dann mit einem Skalpell unter dem Mikroskop recht gut entfernt werden, ohne dass die Oberfläche des Steins groß gelitten hätte.
Das Ergebnis ist ein recht netter Pseudastacus, der mit einer Gesamtlänge von 5,7 cm nicht zu den ganz kleinen Exemplaren seiner Gattung gehört.
Fossil: Pseudastacus sp.
Fundort: Blumenberg
Verwendete Werkzeuge:
Diamantfräser und Rosenbohrer
Skalpell
HW 10
Zeitaufwand: ca. 4 Stunden
HW 10
Zeitaufwand: ca. 4 Stunden
Udo Resch für Steinkern.de, alle Rechte beim Autor.