Präparation eines juvenilen Schmelzschuppers aus den Solnhofener Plattenkalken
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- Kategorie: Solnhofener Plattenkalke
- Veröffentlicht: Samstag, 03. Juli 2010 16:14
- Geschrieben von Udo Resch
- Zugriffe: 6799
Hier möchte ich kurz die Vorgehensweise bei der Präparation eines Schmelzschuppers aus den Plattenkalken von Solnhofen beschreiben.
Es handelt sich um eine übersichtliche Baustelle. Positiv und Negativ bestehen jeweils aus 2 Teilen und der durch das Fossil gehende natürliche Bruch teilt beide Seiten identisch.
Da sich ca. 80% der Substanz auf dem Positiv befanden, fiel die Entscheidung leicht diese Seite als Träger zu wählen, auf die es die im Negativ haftende Substanz zu übertragen gilt.
Zuerst wird die Substanz gefestigt, dann wird das Negativ zerlegt. Nachfolgend wird dicht an das Fossil herangeschliffen und dann die Stärke der Platte von 20 auf ca. 8 mm reduziert.
Im folgenden Gang wird geklebt. Hierzu verwende ich in diesem Fall AKEMI transparent aus einer Dose, die ich schon lange stehen habe und in der das Zeugs schon sehr zähflüssig geworden ist. Eine langsame Mischung wird angesetzt, die Negativteile sorgsam eingestrichen und darauf geachtet, dass keine Blasen mit aufgetragen werden.
Nun werden die Deckel auf die Trägerplatte aufgesetzt und mittels Schraubzwingen vorsichtig auf einen möglichst geringen Fugenschluss verpresst. Aus dem Grund wurde die Reststärke der Deckel auch bei 8 mm belassen, da sich so noch genug Druck aufbauen lässt um Minimalfugen zu gewährleisten.
Beim Gelieren des Harzes werden hervorquellende Kleberreste auf beiden Kluftseiten rückstandsfrei entfernt. Nun muss der Fisch mindestens 24 Stunden liegen.
Jetzt erfolgt eine erste Anpräparation an der Schwanzflosse. Die Klebung ist gut, die Substanz hält und erfreulicherweise schert der Kleber mit der abzutragenden Matrix ab. Das erspart eine Menge Arbeit in der Nachversäuberung.
Jetzt wird großflächig mit der Diamantscheiben vorgeschrubbt, das heißt große Mengen Materials abgetragen, was eine Menge Zeit spart und die Belastung durch überdeckendes Gestein für das Fossil bei der Präparation reduziert.
Es geht zügig voran. An der Kluft wird an beiden Steinen ein Steg stehen gelassen. Nun werden die beiden verbliebenen Steine zusammengesetzt. In Anschluss wird der so entstandene Steg wegpräpariert, der Kopf vollständig freigelegt und dann alles versäubert.
Das Ergebnis sieht nach ca. 10 Stunden Arbeit nicht schlecht aus. Ein schicker Fisch, dessen Zugehörigkeit nicht ganz klar ist. Auf den ersten Blick sieht es nach einem Pholidophorus aus, allerdings finden sich mit der Afterflosse, der tief gespaltenen Schwanzflosse auch Hinweise auf eine Zugehörigkeit zu Furo Siemensichthys. Dieser ist meines Wissens für das Solnhofener Revier im Malm Zeta noch nicht nachgewiesen. Eine Klärung steht noch aus.
Verwendete Werkzeuge:
Chicago
Hardo Caravelle (Industriebandschleifer)
PPS 70
Diverse Nadeln
Diverse Dentalfräser
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Udo Resch
Es handelt sich um eine übersichtliche Baustelle. Positiv und Negativ bestehen jeweils aus 2 Teilen und der durch das Fossil gehende natürliche Bruch teilt beide Seiten identisch.
Da sich ca. 80% der Substanz auf dem Positiv befanden, fiel die Entscheidung leicht diese Seite als Träger zu wählen, auf die es die im Negativ haftende Substanz zu übertragen gilt.
Zuerst wird die Substanz gefestigt, dann wird das Negativ zerlegt. Nachfolgend wird dicht an das Fossil herangeschliffen und dann die Stärke der Platte von 20 auf ca. 8 mm reduziert.
Im folgenden Gang wird geklebt. Hierzu verwende ich in diesem Fall AKEMI transparent aus einer Dose, die ich schon lange stehen habe und in der das Zeugs schon sehr zähflüssig geworden ist. Eine langsame Mischung wird angesetzt, die Negativteile sorgsam eingestrichen und darauf geachtet, dass keine Blasen mit aufgetragen werden.
Nun werden die Deckel auf die Trägerplatte aufgesetzt und mittels Schraubzwingen vorsichtig auf einen möglichst geringen Fugenschluss verpresst. Aus dem Grund wurde die Reststärke der Deckel auch bei 8 mm belassen, da sich so noch genug Druck aufbauen lässt um Minimalfugen zu gewährleisten.
Beim Gelieren des Harzes werden hervorquellende Kleberreste auf beiden Kluftseiten rückstandsfrei entfernt. Nun muss der Fisch mindestens 24 Stunden liegen.
Jetzt erfolgt eine erste Anpräparation an der Schwanzflosse. Die Klebung ist gut, die Substanz hält und erfreulicherweise schert der Kleber mit der abzutragenden Matrix ab. Das erspart eine Menge Arbeit in der Nachversäuberung.
Jetzt wird großflächig mit der Diamantscheiben vorgeschrubbt, das heißt große Mengen Materials abgetragen, was eine Menge Zeit spart und die Belastung durch überdeckendes Gestein für das Fossil bei der Präparation reduziert.
Es geht zügig voran. An der Kluft wird an beiden Steinen ein Steg stehen gelassen. Nun werden die beiden verbliebenen Steine zusammengesetzt. In Anschluss wird der so entstandene Steg wegpräpariert, der Kopf vollständig freigelegt und dann alles versäubert.
Das Ergebnis sieht nach ca. 10 Stunden Arbeit nicht schlecht aus. Ein schicker Fisch, dessen Zugehörigkeit nicht ganz klar ist. Auf den ersten Blick sieht es nach einem Pholidophorus aus, allerdings finden sich mit der Afterflosse, der tief gespaltenen Schwanzflosse auch Hinweise auf eine Zugehörigkeit zu Furo Siemensichthys. Dieser ist meines Wissens für das Solnhofener Revier im Malm Zeta noch nicht nachgewiesen. Eine Klärung steht noch aus.
Verwendete Werkzeuge:
Chicago
Hardo Caravelle (Industriebandschleifer)
PPS 70
Diverse Nadeln
Diverse Dentalfräser
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Udo Resch