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"Lutschbonbons" (Brachiopoden) in rötlichem Marmor aus Arzo/Tessin
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- Kategorie: Weitere Länder
- Veröffentlicht: Sonntag, 10. Dezember 2006 21:54
- Geschrieben von Andreas Wießler
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Bei einem Urlaub im Tessin ist Arzo einen Kurztripp wert. Es liegt südlich des Luganer Sees und westlich von Mendrisio in einer reizvollen Landschaft.
Ist man erstmal in Arzo, so führt die Strasse "Via Cave di Marmo" zu den
Steinbrüchen. Eventuell ist auf den Verkehrs-schildern Meride und Serpiano ausgeschildert. Die Strasse führt nach Norden aus dem Ort raus.
Der kleine Steinbruch auf den Bildern kommt nach Arzo auf der linken Seite der Strasse und war zu unserem Besuchszeitpunkt im Juni 2003 im vorderen Bereich in Betrieb.
Ist man erstmal in Arzo, so führt die Strasse "Via Cave di Marmo" zu den
Steinbrüchen. Eventuell ist auf den Verkehrs-schildern Meride und Serpiano ausgeschildert. Die Strasse führt nach Norden aus dem Ort raus.
Der kleine Steinbruch auf den Bildern kommt nach Arzo auf der linken Seite der Strasse und war zu unserem Besuchszeitpunkt im Juni 2003 im vorderen Bereich in Betrieb.
Der hintere Teil ist seit langem nicht mehr im Abbau. Es lagen, und liegen auch heute immer wieder Steinberge mit kleineren und größeren Brocken im Bruch. Diese Steine gilt es zu mustern.
Aber Vorsicht mit den dort heimischen Bewohnern! Unter manchem Stein kann sich schon mal ein schwarzer Skorpion versteckt halten!
Mein Sammlerfreund Horst ist im Jahr öfters in der Region und bringt jedes Mal
schönes Material mit. Alleine die Farbgebung des Marmors ist im Licht schon
eine Wucht. Es muss nicht immer ein Fossil auf den Flächen sein. Der Marmor
wirkt auch für sich selbst.
Zeitlich ist der Marmor voraussichtlich in den unteren Schwarzen Jura Alpha
zu stellen.
Außer den abgebildeten Brachiopoden sind manchmal Crinoidenresten und schöne
Calzitkristalle in Spalten zu beobachten. Zum Teil sind im Bruchbild der
Steine die Crinoidenstielglieder massenhaft zu sehen. Wie im Muschelkalk
sieht es so aus, als ob sie hier lagenweise gesteinsbildend sind.
Zum Präparieren bietet sich ein Druckluftstichel an. Es geht aber auch mit
kleinen Meißeln und dem Hammer. Eingelassen wurden die Steine auf den Bildern
mit Rember Steinfluat, welches die Farbgebung intensiviert.
Die Fundsituation hat sich auch im Sommer 2006 nicht negativ verändert.
Wenn jemand Literaturhinweise kennt zu Fossilien im Marmor, speziell Tessin, so würde ich mich über Infos freuen.
schönes Material mit. Alleine die Farbgebung des Marmors ist im Licht schon
eine Wucht. Es muss nicht immer ein Fossil auf den Flächen sein. Der Marmor
wirkt auch für sich selbst.
Zeitlich ist der Marmor voraussichtlich in den unteren Schwarzen Jura Alpha
zu stellen.
Außer den abgebildeten Brachiopoden sind manchmal Crinoidenresten und schöne
Calzitkristalle in Spalten zu beobachten. Zum Teil sind im Bruchbild der
Steine die Crinoidenstielglieder massenhaft zu sehen. Wie im Muschelkalk
sieht es so aus, als ob sie hier lagenweise gesteinsbildend sind.
Zum Präparieren bietet sich ein Druckluftstichel an. Es geht aber auch mit
kleinen Meißeln und dem Hammer. Eingelassen wurden die Steine auf den Bildern
mit Rember Steinfluat, welches die Farbgebung intensiviert.
Die Fundsituation hat sich auch im Sommer 2006 nicht negativ verändert.
Wenn jemand Literaturhinweise kennt zu Fossilien im Marmor, speziell Tessin, so würde ich mich über Infos freuen.
Und nun noch Bilder der Fossilien:
Literatur:
Sulser, H. & Furrer, H. 2005: Die Brachiopoden des südalpinen Lias von Arzo (Kt. Tessin, Schweiz) -- Taxonomie und Stratigraphie. Geologia Insubrica 8/1, 1-52.
Das Heft 8/1 (2005) der Zeitschrift Geologia Insubrica ist zu beziehen unter: www.geologiainsubrica.com