Weitere Staaten

New Zealand: Amuri Bluff


NZAMURI3.jpg

Die Fundstelle Amuri Bluff liegt auf der Ostseite der Südinsel New Zealands. Von der  Küstenstraße kann man eine mehrstündige Wanderung entlang raus zum Kap unternehmen.


Am Strand finden sich zahlreiche Muschelschalen, darunter auch große Pauas (Seeohren), deren Perlmutschale in allen Farben des  Regenbogens  leuchten.

IMG_0030b.jpg

IMG_0024b.JPG


Große Kelpstränge werden an Land gespült. Die Steine, auf denen der Kelp wächst sind durchlöchert von rezenten bohrenden Organismen 

IMG_0014b.jpg




NZAMURI5.jpg

Nach einem längeren Sandstrand folgt der erste Aufschluss. Hier werden kreidezeitliche Sedimente (Mata Series) von der Brandung freigelegt.


NZAMURI4.jpg

Zwischen Strand und Klippen verläuft eine moderne Eisenbahn, einen alten Schmalspurzug hat man einfach entsorgt. Die weißen Klippen dahinter sind tertiären Ursprungs.


NZAMURI1.jpg

Viele der Brocken sind gefüllt mit Belemniten. Die schwarzen Punkte sind Haizähne. In einem Film von Custeau sieht man wie Haie sich über Kalamare hermachen. Könnte auch hier in der Kreide passiert sein - Mahlzeit.


NZAMURI2.jpg

Hier wurden auch reichlich Plesiosaurier gefunden, davon habe ich leider nichts gesehen, ausser im Museum von Dunedin


NZAMURI6.jpg

Die Gegend ist so abgelegen, dass Google kein vernünftiges Satelitenbild dazu hat, aber die Anfahrt ist recht einfach.


NZAMURI7.jpg


Allgemeines zu Neuseeland:

Lage: 2.000 Km südöstlich von Australien, zwischen dem 47 und 34,5 südlichen Breitengrad. Übertragen auf Nordhalbkugel Nordmarokko bis Zentralschweiz.

Größe: 270.000 Quadratkilometer, damit etwas größer als GB.

Einwohner: 4 Millionen, davon 1 Millionen auf der Südinsel. Von 100 Neuseeländern sind 72 Weiße, 15 Maori, 6 von anderen Pazifikinseln, der Rest Asiaten mit steigendem Anteil. Größte Stadt Auckland mit 1,1 millionen Einwohnern, dann Hauptstadt Wellington mit 330.000 Einwohnern

Geografie: Das Land verteilt sich auf Nord- und Südinsel, sowie auf die im süden angrenzende kleine Insel Steward Island. Länge 1.600 Kilometer. Die Nordinsel ist relativ hügelig und im Zentrum durch große Vulkane geprägt. Die Südinsel ist von einer Gebirgskette durchzogen

Reisezeit/Wetter/Klima: Durch die Lage auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten spiegelbildlich zu unseren. Bis auf den Winter kann das Land das ganze Jahr bereißt werden. Die Klimaunterschiede zwischen norden und süden sind nicht so ausgeprägt, wie es die Lage vermuten läßt. Das Klima ist generell recht mild, nur auf der Südinsel in den Bergen und im Westen ist mit starken Regenfällen und kühlen Temperaturen auch im Sommer zu rechnen.

Anreise: Nach Osten über Asien ca. 24 Stunden Flugzeit ab Frankfurt mit Zwischenstopp in Asien. Nachteil nur 20 KG Fluggepäck. Nach Westen über USA ca. 26 Stunden Flugzeit mit Zwischenstop an der amerikanischen Westküste. Fluggepäck zwei Gepäckstücke je 32 KG.

Unterwegs im Land: Möglich ist eine Reise mit Mietwagen und Übernachtung in Hotels. Auf der Südinsel ist das aber wegen der dünnen Besiedlung nicht immer einfach. Ein Wohnmobil ist günstiger und flexibler. Der Linksverkehr ist nach kurzer Gewöhnung problemlos. Dichten Verkehr gibt es nur in den beiden Großstätten. Das Straßennetzt ist gut ausgebaut und beschildert. 

Staatsform: Konstitutionelle Monarchie wird als parlamentarische Demokratie regiert.

Amtssprachen: Englisch und Maori

Besiedlung: Erst im 13. Jahrhundert kommen aus Polynesien die Maori nach Neuseeland. Besiedlung durch Weiße im 18. Jahrhundert.

Natur: Durch die Besiedlung wurden große Teile der ursprünglichen Natur zerstört. Das Land war zu großen Teilen mit Koniferen, Kauris, Farnen und Südbuchen bewaldet. Es gab nur zwei Arten von Landsäugetieren (Fledermäuse), aber eine reiche endemische Flora und Fauna. Bei den Tieren besonders viele Vögel, die mangels Konkurrenz viele ökologische Nischen besetzten. Die Siedler begannen das Land zu roden, so das heute große Bereiche landwirtschaftlich (Obstanbau) und weidewirtschaftlich (50 Millionen Schafe) genutzt werden. Besonders fatal wirkte sich der import von 'Raubtieren' aus, die viele endemischen Arten ausrotteten (Fuchs, Katze, Hund, Iltis, Ratte, Fuchskusu, Wespen). Besonders nicht flugfähige Vogelarten hatten stark zu leiden. Versuche etwa die letzten Kiwis zu schützen scheinen zum scheitern verurteilt, da eine einzige Katze oder ein einziger Fuchs die Popullation eines ganzen Gebietes vernichten kann. Es wird versucht seltene Arten auf kleinen vorgelagerten Inseln zu erhalten.

Geologie: Neuseeland liegt nicht wie die meisten Landmassen auf einem großen Kontinentalsockel, sondern direkt auf der Grenze der Pazifik-Platte und der Indo-Australischen Platte. Durch die starken plattentektonischen Aktivitäten an dieser Grenze wurde das Land geprägt. Diese führten zu häufigem absinken und heben der neuseeländischen Landmasse im Laufe der letzten 500 Millionen Jahre. Als Teil des pazifischen Feuerrings, einer aktiven Subduktionszone, gab es und gibt es starke vulkanische Aktivitäten und Erdbeben. Angefangen hat Neuseeland als Teil von Gondwanaland, als Anhängsel an das heutige Australien und die Antarktis. Nach dem Auseinanderbrechen von Gondwanaland begann sich auch Neuseeland von Australien zu trennen, die Tasman Sea begann sich zu öffnen.

Fossilien: Die ältesten Funde aus dem mittleren Kambrium stammen vom Norden der Südinsel. Am Cobb Reservoir wurden in grauen Kalken 16 Trilobitenarten gefunden. Einigen Kilometer weiter am Mt. Patriarch liegt eine weitere berühmte Trilobiten Fundstelle. Auf der Zufahrtsstraße zum Cobb Valley finden sich Korallen, Schwämme und Graptolithen aus dem Ordovizium. Vor der Einfahrt in die Schlucht dann Crinoidenreste aus dem Silur.

Etwa 100 Kilometer Luftlinie weiter südlich finden sich bei Reefton Devonische Sedimente. Die zusammensetzung der Fossilien entspricht in etwa der in Europa: Brachiopoden (Spiriferieden), Stock- und Solitärkorallen, Crinoidenstengel und seltene Trilobiten. Auch hier gab es also warmes Flachwasser im Devon.

Das neuseeländische Perm war durch starke vulkanische Aktivitäten geprägt. Die meisten Ablagerungen sind also vulkanischen Ursprungs. Dazwischen finden sich gelegentlich Muschelschalen. Bemerkenswert sind noch die extrem seltenen Funde von Landpflanzenblättern, die die damalige Nähe zur Antarktis beweisen, wo dieselbe Art (Samenfarn Glosopteris) in großen Mengen im Perm vorkommt.

Während der Trias lagern sich marine Sedimente ab, die genug Leitfossilien enthalten, um eine weitere Unterteilung in Serien und Stufen zu ermöglichen. Als Leitfossilien dienen die zu dieser Zeit weltweit vorkommenden Ammonitengattungen, die eine Korrelation mit dem Rest der Welt ermöglichen. Finden wird man diese allerdings kaum, eher Muschel- und Brachiopodenschalen.

Während des Jura wurde das Meer immer flacher und immer mehr Landpflanzen können gefunden werden. Danneben die üblichen Jurafossilien wie Belemniten und Ammoniten.

Die erste Hälfte der Kreidezeit ist nicht mit Sedimenten belegt, da Neuseeland durch die Plattentektonik in dieser Zeit angehoben wurde. In der zweiten Hälfte wurden dann große Kohlevorkommen abgelagert. Bei Greymouth auf der Südinsel werden diese heute abgebaut. Es ist keine besonders hochwertige Kohle. Nur an einer Stelle in Canterbury findet sich Anthrazitkohle, wo ein Vulkan die Kohle erhitzt hat. An Fossilien finden sich Farnabdrücke und frühe Blütenpflanzenreste. Die marinen Fossilien der Kreide ermöglichen wieder eine sichere Unterteilung in Serien und Stufen. Als Leitfossilien dienen Innoceramen. Weiterhin können Belemniten, Haizähne und Reste von Fischsaurier gefunden werden. Auch in Neuseeland findet sich am Ende der Kreidezeit der iridiumreiche Grenzton.

Zu Anfang der Tertiär begann Neuseeland abzusinken. Es scheint mehr als nur die Erosion der Landmasse zu sein. Eine durchschnittliche Kontinentaltkruste ist 36 Kilometer dick, die Neuseeländische nur 27 Kilometer. Da das Krustenmaterial leichter ist als der darunter liegende Mantel, begann Neuseeland abzusinken, es fehlte an Auftrieb.  Am Ende des Oligozan vor etwa 25 Millionen Jahren war Neuseeland vollständig unter Wasser. Erst dann wurde das Land durch die Plattentektonik wieder hochgeschoben.

Bedingt durch die starken Veränderungen ist es nicht möglich die Form der Landmasse oder Küstenlinien Neuseelands in den einzelnen Erdzeitaltern zu bestimmen.

Literaturempfehlung:

New Zealand Geology
http://www.steinkern.de/forum/viewtopic.php?t=98