Niedersachsen

Funde aus dem Unteren Callovium des Weserberglandes

In den Jahren 1997-1998 und in 2004 wurden an der A2 an der Talbrücke Kleinenbremen westlich der Auffahrt Bad Eilsen im Zuge der Fahrbahnerweiterung und eines Brückenneubaus umfangreiche Erdbewegungen durchgeführt. Dabei wurden neben den Sandsteinen des sog. Cornbrash (mittleres und unteres Oberbathonium) Tone des Oberbathoniums (aspidoides-Schiefer) und des unteren Calloviums (sog. Macrocephalentone) angeschnitten.
Die Sandsteine und der „aspidoides-Schiefer“ lieferten nur wenige, meist schlecht erhaltene Fossilien.
Vor allem eine Konkretionslage im Macrocephalen-Ton lieferte dann doch noch ganz passable Funde. Hier überwogen die Ammoniten, die in den unterlagernden Schichten sehr selten sind.
Die Lage bestand aus Tonstein-Konkretionen und Geoden, die teilweise oolithisch waren.
Diese Konkretionen enthielten häufig nur Bruchstücke (Aufarbeitung?), aber auch ganze Ammoniten. Deren Wohnkammern ragten oft aus den Konkretionen und waren dann stark verdrückt.
Die Funde können sich vielleicht nicht mit anderen Fundorten messen, aber wir Regionalsammler haben doch ganz nette Stücke bergen können.

Hier mal Fotos der Fundstelle und eine kleine Auswahl an Funden:

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Abb. 1: Blick von der Baustelle direkt an der Talbrücke Kleinenbremen nach Westen. Aufgeschlossen ist der aspidoides-Schiefer (Sommer 2004).

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Abb. 2: Blick nach Osten. Im Hintergrund streichen die Tone des unteren Calloviums aus.

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Abb. 3: Heutiger Zustand der Tonschichten. Nur ein kleiner Teil ist noch sichtbar. Der größte Teil verschwand hinter einer langen Stützmauer.

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Abb. 4: Macrocephalites macrocephalus (SCHLOTHEIM), Größe: 14 cm.

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Abb. 5: Macrocephalites macrocephalus, Größe: 5,5 cm.

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Abb. 6: Macrocephalites sp., Größe: 3 cm.

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Abb. 7: Homoeoplanulites sp., Größe: 7,5 cm.

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Abb. 8: Homoeoplanulites sp. (Durchmesser 6,5 cm)  und Choffatia sp. (Durchmesser 6 cm)

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Abb. 9: Proplanulites koenigi (Größe: 5 cm) und Kepplerites sp. (Größe: 4 cm)

Aber es gab nicht nur Ammoniten. Muscheln, Schnecken, Brachiopoden und Belemniten ließen sich, wenn auch nicht so häufig, ebenfalls finden.

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Abb. 10: Belemnopsis canalicalatus (SCHLOTHEIM), Länge: 9 cm.

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Abb. 11: Pholadomya murchisoni SOWERBY, Größe: 8 cm.

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Abb. 12: Zwei Schnecken Obornella sp. und zwei Brachiopoden Rhynchonella varians, Größe: 3 cm.



Literatur:

Mönnig, Eckhard: Stratigraphie und Fazies des Calloviums im Raum Porta-Hannover-Hildesheim, 1989

Mönnig, Eckhard : Der Macrocephalen-Oolith im Raum Hildesheim

Schlegelmilch, Rudolf : Die Ammoniten des süddeutschen Doggers, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, New York