Dänemark

Fossilien vom Limfjord / Teil 3 Schlangensterne

Fossilien vom Limfjord / Teil 3 Schlangensterne

 
Hallo Steinkerner,

Schlangensterne sind selten zu finden. Die Ursache dafür ist, dass im Molermeer das Wasser über dem Meeresgrund meist giftig war und deshalb Bodenbewohner keinen Lebensraum hatten. Aber manchmal war zur Freude der Schlangensterne und auch der späteren Sammler der Boden mal nicht vergiftet. Dann breitete sich das Leben am Meeresgrund aus. Es kommt ausschliesslich eine Art vor: Ophiura furiae.

Im Gegensatz zu Seesternen – die dort extrem selten vorkommen – haben die Schlangensterne eine kleine, runde Körperscheibe. Die Arme grenzen sich scharf von der Körperscheibe ab, und sie sind sehr dünn und einfach strukturiert.

A.E.Richter schreibt dazu im „Handbuch des Fossiliensammlers“, dass fossile Schlangensterne in Form komplett überlieferter Körper ausgesprochen selten sind. Die Fundstellen sind weltweit praktisch an einer Hand abzuzählen.

Wenn man nun das „richtige Auge“ für das „richtige Gestein“ hat (meist rötlich-braun angewitterter Moler), dann hat man auch die Chance, hin und wieder Schlangensterne zu finden.

Man sagt auch, dass sie gehäuft in der Schicht -11 vorkommen sollen. Aber es ist nicht immer ganz einfach, diese Schicht zu identifizieren.

Wenn Schlangensterne im Moler schon nicht alltäglich sind; im Zementstein kommen sie noch viel seltener vor.

Auch diesmal möchten wir einige Fotos der Landschaft und der Fundstellen voranstellen.

 

Mit den besten Sammlergrüssen

 

Solveig und Karsten

 
 

 

Mors Nordwestküste

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An der Nordwestküste der Insel Mors gibt es Zementsteine in Hülle und Fülle. Man sollte aber möglichst nur die Steine mit Fossilien aufschlagen.

Ein Problem haben wir bisher aber nicht lösen können: wir wissen immer erst NACH dem Aufschlagen, ob im Stein etwas drin war :)

 
 

 
 

 

Bischofsmütze von Fur

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Die vom jahrzehntelangen Molerabbau übrig gebliebene „Bischofsmütze“ (dän:Biskopshuen) zeigt als Monument die Schönheit der von der Eiszeit aufgefalteten Moler- und Ascheschichten.Hier sollte der Sammler AUF KEINEN FALL klopfen oder im Schuttkegel graben! Das ist auch nicht nötig, weil schon 20 Meter daneben die gleichen Fossilien zu finden sind.

 
 

 
 

 

Grube Ejerslev / Mors

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Einige Teile der Grube ähneln einer Mondlandschaft. Aber die guten Fundmöglichkeiten machen alles wieder wett. Derzeit findet in Ejerslev ein sehr starker Abbau statt und insbesondere im reichlichen Abraum bestehen recht gute Fundmöglichkeiten.

 
 

Wassersaum Fur Nordküste

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In den Sommermonaten ist das Wasser im flachen Limfjord angenehm warm. Mit Badesandalen macht es grossen Spass, die Zementsteine aus dem Wasser zu sammeln. Das funktioniert aber nur bei Windstille, weil man sonst die Steine nicht so gut sehen kann wie auf dem Foto.

 

 
 

 
Schlangensterne auf grosser Platte / Ophiura furiae / dänisch: slangestjerne

Fundort: Ejerslev, Mors / Material: Zementstein / Fundjahr: 2004 / Platte 36 X 40 cm

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Es bedurfte 2 Stunden schweisstreibender Arbeit, um die Platte aus einer riesigen Linse herauszuspalten. Aber die Arbeit hat sich gelohnt. Auf der Platte befinden sich insgesamt 15 Schlangensterne und auf den abgeschlagenen Gesteinsbrocken des Gegenstücks 12 weitere Schlangensterne.

 
Detailaufnahme einer der Schlangensterne aus der Platte.

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2 weitere Schlangensterne aus der Platte. Breite des Bildausschnitts = 4 cm

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Schlangenstern Ophiura furiae
 
 

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Fundort: Skarrehage, Mors / Material: Moler / Fundjahr: 2001 / Länge: 31 mm

Dieses Molerstück ist von den schönen rostbraunen Ringen durchzogen.

 
Zusammenschwemmung von Schlangensternen Ophiura furiae

Fundort: Fur / Material: Moler / Fundjahr: 2002 / Länge: 40 mm gesamt

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Recht selten sind Molerstücke mit einer Ansammlung von vielen Schlangensternen.

 
Schlangenstern Ophiura furiae

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Fundort: Fur / Material: Moler / Fundjahr: 2002 / Länge: 20 mm

Dieses Molerstück ist mit Vulkanasche durchsetzt.

 
Schlangenstern Ophiura furiae

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Fundort: Fur / Material: Moler / Fundjahr: 2002 / Länge: 23 mm

Dieses Molerstück ist leicht korrodiert und sehr brüchig. Derartige Stücke bieten eine gute Chance für Schlangensterne, sie sollten aber sehr vorsichtig verpackt und transportiert werden. Und so schnell wie möglich sollte das Teil in einer Lösung Ponal/ Wasser 1:10 gefestigt werden.

 
 

 
 

 
 

 

Zum Abschluss ein kleines Bilderrätsel. Was ist das?

 
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Ihr werdet auf dem Bild wenig erkennen. Im Original ist noch weniger zu sehen. Das Foto musste stark nachgearbeitet werden.

Zu sehen sind Spurenfossilien, genauer gesagt: Ruhespuren von Schlangensternen. Wenn sie auf den weichen Sedimenten des Molermeeres liegen, hinterlassen sie eben diese Spuren.

Fundort: Mors / Material: Moler / Fundjahr: 2006 / Bildbreite: 6 cm