Dänemark

Fossilien vom Limfjord / Teil 2 Fische



Im Teil 2 geht es ausschließlich um Fische vom Limfjord. Sie kommen in der Molerformation relativ häufig vor.

Was ist häufig? Wir haben über 20 Jahre recht intensiv gesammelt und haben etwa 170 mehr oder weniger gut erhaltene Fische bzw. Fischfragmente gefunden; also etwa 8-9 pro Jahr mit 2 Personen.
 
Aber als Sammler hat man ja eine hohe Frustationsgrenze, so dass 4-5 Fische pro Person und Jahr doch ganz erfreulich sind. Die Schönheit der einzelnen Exemplare und die Super-Erhaltung, insbesondere bei den Zementstein-Fischen, machen das alles wieder wett.
 
Das Spektrum der möglichen Funde ist breit: Goldlachs, Makrelen, Stinte, Hering, Schleimköpfe, Kugelfische und noch weitere Exoten.

Hauptsächlich – zu etwa 95% - kommt hier der Strömsild vor, eine kleine Goldlachsart (Argentina sphyraena ). Wenn man also einen anderen Fisch findet, dann ist er schon von Haus aus selten.

Wir möchten Euch von den verschiedenen Ordnungen gern einige Funde vorstellen. Da Ihr ja wisst, dass Fossilien keine Briefmarken sind ( wo keine Zacken fehlen dürfen), könnt Ihr sicher darüber hinwegsehen, dass bei einigen Fischen der Kopf fehlt. Und bei anderen ist der Kopf zwar vorhanden, aber dann fehlt der Schwanz.

Bevor wir unsere Fische zeigen, einige Fotos der Fundstellen. ( Nordküste von Mors, Koordinaten: etwa 56°55’N / 08°55´O sowie Nordküste Fur Koordinaten: etwa 56°50´ N / 09°00´O). Und wir können Euch einen sehr schönen Naturcampingplatz an der Nordküste von Fur empfehlen.

Mit den besten Sammlergrüssen

Solveig und Karsten



Nordküste von Fur. Hier zeigen sich die charakteristischen Ascheschichten von Vulkanausbrüchen, die die Molerschichten durchziehen und aus denen sich ihre Nummenfolge ergibt.
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Molergrube Ejerslev auf Nordmors. Sammeln sollte man im Hangschutt; wegen der Gefahr aber AUF KEINEN FALL !!! direkt an den steilen Wänden.
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Molergrube Ejerslev auf Nordmors.
 
 

Grosse MOLER-Blöcke können gut mit einem kleinen 200 gr Schlosserhammer und Flachmeissel gespaltet werden.
Handgrosse Molerstücke können mit einem STUMPFEN Messer geöffnet werden. Das Messer parallel an der Schicht flach aufsetzen und mit leichtem Druck das Gestein aufsprengen, nicht aufschneiden.
Für Zementstein hat sich in unseren Augen ein 200gr – Schlosserhammer mit Kunststoffstiel aus dem Baumarkt besser bewährt als die schönsten Geologen-Spezialhämmer, die wir natürlich alle vorher ausprobiert hatten.


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Auf Fur gibt es an der Nordküste einen herrlichen Naturcampingplatz. Die Fundstellen sind von dort leicht zu Fuss zu erreichen.
www.furcamping.dk

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Bezeichnung: Goldlachs / Argentina sphyraena/ dänisch: Strömsild
Fundort: Mors / Material Moler / Fundjahr: 2002 / Länge: 7 cm
Den Goldlachs erkennt man u.a. am grossen, dunklen Auge. Dieser kleine Fisch wird meist in gekrümmter Form eingebettet. Das liegt daran, dass nach seinem Tod Verwesungsgase im Magen entstehen. Beim Platzen wird das Rückgrad dann zerrissen. Manchmal nimmt der Fisch auch ganz skurrile Ringformen an.
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Bezeichnung: Goldlachs / Argentina sphyraena/ dänisch: Strömsild
Fundort: Fur / Material Moler / Fundjahr: ??? / Länge: 2 cm
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Bezeichnung: Makrelenfisch / Scombridae / dänisch: Makrel
Fundort: Fur / Material Zementstein / Fundjahr: 2007 / Länge des Fisches : 25 cm / Länge des Blocks nach dem Zuschnitt: 48 bzw. 60 cm / Gewicht des Gesteins: bandscheibengefährdend !!

Die Bergung dieser erstklassig erhaltenen Makrele war Knochenarbeit. Als Ausgleich dafür hat die Natur die gesamte Präparationsarbeit übernommen. Ich musste nichts nachbessern !!!
Der Block war etwa 80 X 90 X 90 cm gross, und mit grossem Fäustel und zwei Flachmeisseln konnte ich mit viel Glück eine Scheibe mit dem unversehrten Fisch abspalten. Solveig verfolgte dabei mit kritischem Blick den immer länger werdenden hochdünnen Riss und gab Anweisungen, an welcher Stelle ich weiterklopfen sollte.
Das Gegenstück fanden wir erst am nächsten Tag im Abraum unter einer 25 cm dicken Molerschicht. Der Stein war noch grösser. Ich habe die überflüssigen Teile abgeschlagen, damit wir ihn dann mit vereinten Kräften mit Hilfe einer Wolldecke ins Auto tragen konnten. Dann hat ein Steinmetz auf der Insel den Stein fachgerecht auf Mass geschnitten.


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Bezeichnung: Makrelenfisch / Scombridae / dänisch: Makrel
Fundort: Fur / Material Zementstein / Fundjahr: 2007 / Länge: 25 cm
Die Detailaufnahme zeigt, dass die Makrele zumindest nicht am Hunger gestorben ist. In diesem Foto sieht man den Mageninhalt mit vielen kleinen Wirbelsäulen von kleinen Goldlachsen.

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Bezeichnung: Makrelenfisch juvenil / Scombridae / dänisch: Makrel.
Fundort: Fur / Material Moler / Fundjahr: 2005 / Länge: 3 cm
Dieser Molerblock hat eine schöne gelbe Einfärbung.
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Bei genauem Hinsehen kann man die Zähne erkennen


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Bezeichnung: Makrelenfisch ( ? Pferdemakrele ) / Scombridae / dänisch: Makrel (Hestemakrel)
Fundort: Fur / Material Moler / Fundjahr: 1995 / Länge: 50 cm
Zunächst wurde der hintere Teil gefunden. Nach über einer Stunde kamen weitere 4 Teile zu Tage. Die weitere zweistündige Suche hat zwar den Charakter geformt, aber leider zu keinem weiteren Sammelerfolg geführt. Der oberer Teil des Kopfes und Rest des Schwanzes wurde nicht mehr gefunden. Die fehlenden Teile werden wohl zu Staub zerbröselt sein.


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Bezeichnung: Meerbarsch / Perciodei/ dänisch: Havaborre.
Fundort: Mors / Material Moler / Fundjahr: 2006 / Länge: 3 cm
Der Fisch ist vollständig und perfekt erhalten

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Bezeichnung: Hochseefadenflosser / Mene rhombea /
Fundort: Fur / Material Moler / Fundjahr: 1987 / Länge: 7 cm
Dieser Fisch ist auch aus der berühmten Fossilfundstätte Monte Bolca bekannt.

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