Bayern

Blätter aus dem Obermiozän von Marktl am Inn

 

Die Fundstelle liegt südöstlich von Marktl am Inn, inmitten des Tertiär-Hügellandes.

 

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Genauere Angaben können derzeit nicht gemacht werden, da die Fundstelle bearbeitet wird und voraussichtlich nächstes Jahr in docomenta naturae als Kurzmitteilung veröffentlicht wird.

Das Alter wird mit ca. 9 Millionen Jahren angenommen, und somit ins Obermiozän gestellt.

Es dürfte mit dem Alter der alten Blattfundstelle in Aubenham vergleichbar sein.

Der Nachweis von Buchen lässt diesen Schluss zu.

Das Profil lässt sich in 5 grobe Einheiten einteilen.

Die oberste besteht aus rostroten Sand und Kies.

Dann folgt das Ton-Mergel Schichtpaket das im obersten einen bräunlichen im mittleren einen gräulichen und im untersten wieder einen bräunlichen Ton annimmt.

Der Mittlere Teil ist fast Fossil leer. Im oberen und unteren Tonschicht lassen sich zahlreiche Blätter in unterschiedlicher Qualität finden. In den Schichten wechselt der Sandanteil im Ton und dadurch auch der Erhaltungszustand.

Nach dem Tonpaket folgt wieder rostbrauner Sand und Kies.

Nachgewiesen wurden bisher eindeutig:

Buche, Ulme, Pappel, Amberbaum, Platane, Eichenvertreter, Weide, Schilf, Fischreste, Muscheln, einzelne Früchte von Pappel und Ulme.

Am häufigsten kommen Ulme Platane und Pappel vor, Buche und Amber sind seltener.

Fischreste sind erst zwei bekannt, Muscheln erst ein Exemplar im Abdruck

Der Aufschluss befindet sich an einer Hangböschung, die allmählich zuwächst. Früher, bevor der Bach umgeleitet wurde, unterspülte er das Ufer und sorgte für frische Abbrüche.

Die Platten sind schwierig zu bergen, da erstens der Hang sehr steil ist und zweitens die Platten meist nur da spalten wo ein sandiges Zwischenmittel ist oder nicht bei den Blättern. Oft zerbrechen die Stücke.

Präparation: zuschneiden mit Messer auf geeignete Größe und dann langsam trocknen. Eventuell mit Mowolith die Blätter bestreichen. Hierbei muss die Lösung aber sehr dünn sein, um keine unschöne dicke Lackschicht zu erzeugen. Bei nicht Behandlung hellen die Blätter z. T. sehr stark aus und sind dann nicht mehr so schön bzw. so gut zu erkennen.

Beschriftung am besten auf der Unterseite mit Bleistift.


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Platane und Weide

 

 

 

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Buchen?




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unbestimmt

 

 

 

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unbestimmt

 

 

 

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Platane



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unbestimmt

 

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Platane

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Amberbaum

 

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Schilff



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Weidenblatt



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Ulme

 

 

 

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Bei der Bergung im Gelände

 

 

 

 

Für die Bestimmung eignet sich die Seite www.baumkunde.de sowie diverse Veröffentlichungen als Beispiel:

 

Makroflora von Achldorf

Zur Geologie (Sedimentologie, Lithologie) des Obermiozäns von Achldorf /Niederbayern - Die Flora aus der Oberen Süsswassermolasse von Achldorf bei Vilsbiburg (Niederbayern) -: Die Früchte und Samen aus der Oberen Süsswassermolasse von Achldorf (Vilsbiburg, Niederbayern) - Bemerkungen zu einer Zelkova-Fruktifikation aus dem Achldorfer Pflanzenmergel:

(documenta naturae) ISBN: 978-3-86544-030-3

Paperback

62 S., 7 Abb. , 3 Tab., 26 Taf. - 29,7 x 21 cm

 

Molasse 88 - Aubenhamer Flora und Geologie: Neue Ergebnisse zur Flora aus der Oberen Süsswassermolasse von Aubenham bei Ampfing (Krs. Mühldorf a. Inn -: ... Schichten - ein neuer "alter" Fund (01. März 1988)
von E Knobloch, Hans J Gregor, W Fiest, Heinz J Unger, P Silberhorn, Ch Schwarz, H Zahn, N Konrad, B Mader, B Reichenbacher
Verlag: documenta naturae, Taschenbuch 46 Seiten
ISBN: 3865440428    ISBN-13: 9783865440426

 

Auch der Blick in rezente Bestimmungsbücher oder Botanischegärten sind hilfreich.