Ausrüstung fürs Gelände

Verhalten im Gelände: Umgang mit gefährlichen Beifunden

Bei Sammeltouren entlang der deutschen Ostseeküste findet man außer den gesuchten fossilreichen Geschieben die haufenweise Trilobiten, Ammoniten und Haizähne enthalten auch Turnschuhe, Touristen, Eisverkäufer und Marienkäfer. Alle haben gemeinsam dass sie meist relativ ungefährlich sind.

Mitunter begegnet dem aufmerksamen Strandgänger und Sammler aber auch die eine oder andere Hinterlassenschaft der Generation 40+. Vor allem das Erbe des Heißen und des Kalten Krieges fallen unliebsam auf (Abb. 1, 2 & 3).

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Abb. 1: Russische Panzerkette

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Abb. 2: Verschiedene Zünder von Seegeschützen, Splitter englischer 5t-Bomben, FLAK-Explosivgeschosse und Patronenhülsen

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Abb. 3: Munitionsschrott, der Kameradeckel hat 62mm Durchmesser

Besonders gefährlich sind dabei Blindgänger (Abb. 4). Sowohl der primäre Treibsatz als auch Sprenggeschosse (Abb. 5) die mit Eisensplittern gefüllt sind können zur Gefahr für Oberhaut, Armbanduhr, Augenlicht und Leben werden. Auch das hohe Alter hat nicht allen Munitionsschrott entschärfen und verwittern lassen..

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Abb. 4: Scharfe FLAK-Patrone, Länge 30 cm

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Abb. 5: Blick in ein Explosivgeschoss, deutlich zu sehen ist die gefährliche Ladung mit kleinen viereckigen Stahlplättchen

Trifft man auf solchen Munitionsschrott (was leider im Norden garnicht so unwahrscheinlich ist) gehört als erstes der Fundbereich abgesperrt, danach muß die Polizei verständigt werden. Es sollte dabei immer ein Sicherheitsabstand zum Objekt eingehalten werden, und natürlich sollte man nicht neugierig mit dem Hammer darauf herumschlagen. Umsichtiges Verhalten sollte jedem Sammler von Fossilien und Mineralien zu eigen sein.

Johannes Kalbe